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Sa / 25.03.2023  / von Bud Meister Yoda

Mexiko und Cannabis: Was du wissen solltest! đŸœïž

✅ Ja, fĂŒr den Eigenkonsum (Privatgebrauch) erlaubt.

⚠ Bis zu 28 Gramm Cannabis darfst du besitzen.

đŸŒ± Eigenanbau erlaubt (bis zu 6 Pflanzen), aber nur mit behördlicher Genehmigung.

❌ Kein legaler Verkauf, keine lizenzierten Shops oder CafĂ©s.

đŸš« Öffentlicher Konsum verboten – nur privat erlaubt.

đŸ„ Medizinisches Cannabis mit Rezept erhĂ€ltlich (z.B. CBD-Produkte).

Kurz gesagt: Privat kiffen ist okay, kaufen bleibt kompliziert. 😉

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Cannabis-Gesetzgebung in Mexiko (Stand 2025)

Überblick: In Mexiko ist Cannabis fĂŒr den Freizeitgebrauch noch nicht vollstĂ€ndig legalisiert, doch hat sich in den letzten Jahren einiges geĂ€ndert. Durch Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs wurde der persönliche Konsum entkriminalisiert – Erwachsene dĂŒrfen unter bestimmten Bedingungen Cannabis besitzen und anbauen. Eine umfassende Regulierung oder ein legaler kommerzieller Markt fehlt jedoch bislang, da das Gesetzgebungsverfahren ins Stocken geraten ist​ (marijuanaindex.com). Gleichzeitig wurde medizinisches Cannabis seit 2021 neu geregelt und damit der kommerzielle Anbau und Vertrieb fĂŒr therapeutische Zwecke erlaubt​ (jurist.org). PrĂ€sident AndrĂ©s Manuel LĂłpez Obrador und seine Regierung zeigen dabei eine zögerliche Haltung: Sie unterstĂŒtzen zwar medizinische Nutzung und Entkriminalisierung, sprechen sich jedoch gegen eine Kommerzialisierung von Cannabis aus​ (revistacronicas.com, liderempresarial.com). Im Folgenden der aktuelle Stand der Cannabis-Gesetzgebung in Mexiko im Jahr 2025 – mit Blick auf Freizeitkonsum, medizinische Nutzung, politische Debatte, Eigenanbau und wirtschaftliche Entwicklungen.

Freizeit-Cannabis: Entkriminalisierung statt Legalisierung

In Mexiko gilt der Freizeitkonsum von Cannabis seit Juni 2021 als entkriminalisiert. Das bedeutet, dass Besitz und Konsum in geringem Umfang straffrei sind​ (marijuanaindex.com). Konkret dĂŒrfen volljĂ€hrige Personen bis zu 28 Gramm Marihuana besitzen und eine begrenzte Anzahl Pflanzen zu Hause anbauen, sofern sie hierfĂŒr eine behördliche Genehmigung von der Gesundheitsbehörde COFEPRIS einholen (marijuanaindex.com, marijuanaindex.com). Der Oberste Gerichtshof hat das absolute Verbot 2018 als verfassungswidrig eingestuft und spĂ€ter durch Urteile erzwungen, dass Erwachsene ein Recht auf persönlichen Cannabiskonsum haben​ (en.wikipedia.org, merryjane.com). Dies fĂŒhrte dazu, dass das generelle Konsumverbot aufgehoben wurde. Erlaubt sind nun bis zu sechs Cannabispflanzen pro Haushalt fĂŒr den Eigenbedarf, allerdings nur mit Genehmigung – de facto mĂŒssen Interessierte also einen Antrag stellen und eine entsprechende Erlaubnis fĂŒr den Eigenanbau erhalten​ (marijuanaindex.com). Ohne diese bleibt der Anbau offiziell untersagt, doch dank der höchstrichterlichen Rechtsprechung sind solche Genehmigungen einklagbar.

Trotz dieser Liberalisierung handelt es sich nicht um eine vollstĂ€ndige Legalisierung: Es gibt keine gesetzlichen Regelungen fĂŒr den Verkauf oder kommerzielle Produktion von Cannabis zu Genusszwecken​ (marijuanaindex.com, marijuanaindex.com). Weder der Anbau im großen Stil noch Cannabis-FachgeschĂ€fte oder eine Besteuerung sind bisher gesetzlich vorgesehen. Das Fehlen eines regulierten Marktes sorgt fĂŒr eine rechtliche Grauzone – zwar bleibt der Eigenkonsum straffrei, doch gibt es keine legale Infrastruktur, um Cannabis zu erwerben​ (marijuanaindex.com). Konsumenten, die kein eigenes Cannabis anbauen, sind somit weiterhin auf den Schwarzmarkt oder informelle Quellen angewiesen. Auch der öffentliche Konsum ist nach wie vor verboten und auf Privatbereiche beschrĂ€nkt (marijuanaindex.com). Insgesamt befindet sich Mexiko damit in einer Übergangsphase, in der der persönliche Gebrauch von Cannabis toleriert wird, die umfassende gesetzliche Regulierung aber noch aussteht.

Medizinisches Cannabis: Neue Regulierung seit 2021

Medizinisches Cannabis ist in Mexiko bereits seit einigen Jahren legal in eingeschrĂ€nkter Form verfĂŒgbar. 2017 wurde per Gesetz die Nutzung von Cannabis zu medizinischen und wissenschaftlichen Zwecken erlaubt (allerdings nur mit einem THC-Gehalt von unter 1%) (marijuanaindex.com). Lange fehlte jedoch eine detaillierte Verordnung zur Umsetzung. Dies Ă€nderte sich im Januar 2021, als die Regierung eine umfassende medizinische Cannabis-Regelung in Kraft setzte​ (jurist.org). PrĂ€sident LĂłpez Obrador unterzeichnete neue Bestimmungen, die den Anbau, die Produktion, Forschung und den Vertrieb von Cannabis fĂŒr medizinische Zwecke klar definieren​ (jurist.org). Seitdem können Pharmaunternehmen und andere berechtigte Firmen Lizenzen vom Gesundheitsministerium und von COFEPRIS erhalten, um Cannabis zu therapeutischen Zwecken anzubauen und Medikamente herzustellen​ (jurist.org). Diese Regulierung stellt sicher, dass medizinisches Cannabis nur unter strenger behördlicher Aufsicht produziert und vermarktet wird. Unternehmen mĂŒssen strenge Auflagen erfĂŒllen und Zulassungen durchlaufen, einschließlich klinischer Studien und QualitĂ€tskontrollen​ (jurist.org).

Durch die neue Gesetzgebung hat sich ein legaler Markt fĂŒr medizinisches Cannabis in Mexiko zu entwickeln begonnen. So sind inzwischen verschiedene Cannabis-Medikamente und -Produkte (wie CBD-Öle, Tinkturen oder topische Mittel) mit behördlicher Zulassung erhĂ€ltlich. Erste Unternehmen erhielten Lizenzen: Beispielsweise vergab die Gesundheitsbehörde COFEPRIS bis Ende 2018 rund 60 Genehmigungen zur kommerziellen Nutzung von Cannabis-Derivaten (diese wurden kurz vor dem Regierungswechsel ausgestellt)​(revistacronicas.com). Zudem hat der Oberste Gerichtshof in einem PrĂ€zedenzfall einem kanadischen Unternehmen eine umfassende Genehmigung erteilt, in Mexiko Cannabis mit geringem THC-Gehalt anzubauen und zu verarbeiten. Konkret wurde Xebra Brands (bzw. deren mexikanischer Ableger Desart MX) 2023 zur ersten Firma, die offiziell Cannabis mit bis zu 1 % THC fĂŒr industrielle und medizinische Zwecke kultivieren, weiterverarbeiten und verkaufen darf​ (liderempresarial.com). Diese Lizenz – endgĂŒltig im Februar 2023 von COFEPRIS bestĂ€tigt – gewĂ€hrt dem Unternehmen einen Vorsprung als legaler Produzent in Mexiko​ (liderempresarial.com). Auch lokale Initiativen profitieren: Im Bundesstaat Oaxaca wurden 2022 insgesamt 26 Anbaugenehmigungen fĂŒr medizinisches Cannabis an indigene Gemeindekooperativen vergeben, um traditionelle Kleinbauern in die legale Industrie einzubeziehen (merryjane.com). Diese Schritte zeigen, dass Mexiko im medizinischen und industriellen Cannabis-Sektor allmĂ€hlich eine Infrastruktur schafft, wĂ€hrend der Freizeitmarkt weiterhin auf sich warten lĂ€sst.

Werbung fĂŒr CBD-Produkte in Mexiko-Stadt (2021): Die seit 2021 geltenden Regeln erlauben den Vertrieb von Cannabis-Derivaten fĂŒr medizinische Zwecke, was vermehrt zu CBD-haltigen Angeboten gefĂŒhrt hat​ (jurist.org).

Auf dem Bild ist ein Werbeposter fĂŒr CBD-Balsam an einer Bushaltestelle in Mexiko-Stadt zu sehen, ein Hinweis darauf, dass Cannabis im medizinischen Kontext mittlerweile offen beworben und verkauft werden darf.
© KUSHBERG

Politische Haltung: López Obrador und die Verzögerungen der Legalisierung

Trotz der juristischen Fortschritte beim Cannabis-Konsum bleibt die Politik in Mexiko gespalten, was eine vollstĂ€ndige Legalisierung angeht. PrĂ€sident AndrĂ©s Manuel LĂłpez Obrador (AMLO) und seine Regierungspartei Morena haben das Thema zwar auf der Agenda, verfolgen aber einen vorsichtigen Ansatz. LĂłpez Obrador hat sich wiederholt gegen eine umfassende Legalisierung des Freizeitgebrauchs ausgesprochen​ (es-us.noticias.yahoo.com). Er befĂŒrchtet, eine Kommerzialisierung von Cannabis könnte den Drogenkonsum fördern und als Einstieg in hĂ€rtere Drogen dienen​ (revistacronicas.com). In einer Pressekonferenz betonte er, sein Fokus liege auf der GewaltprĂ€vention und der öffentlichen Gesundheit, nicht auf der Liberalisierung von Drogen zu Genusszwecken​ (es-us.noticias.yahoo.com). Insbesondere kritisiert der PrĂ€sident die Cannabis-Industrie: Als bekannt wurde, dass Ex-PrĂ€sident Vicente Fox an Cannabisunternehmen beteiligt ist, nannte LĂłpez Obrador dies „unmoralisch und verwerflich“​ (revistacronicas.com). Er empfinde es als nicht hinnehmbar, dass ein frĂŒherer Staatschef ins GeschĂ€ft mit der Droge einsteige, „als wĂ€re es ein normales Unternehmen“​ (revistacronicas.com). AMLO kĂŒndigte sogar an, erteilte Lizenzen ĂŒberprĂŒfen und ggf. annullieren zu lassen, die am Ende der vorherigen Regierung vergeben wurden, unter denen auch Firmen im Umfeld von Fox begĂŒnstigt wurden (revistacronicas.com). (Fox selbst dementierte allerdings, persönlich Inhaber einer Cannabis-Lizenz zu sein.) Diese Haltung zeigt den Zwiespalt: Einerseits respektiert die Regierung die Gerichtsentscheide zur Entkriminalisierung, andererseits blockiert sie eine aktive Förderung eines legalen Cannabismarktes aus moralischen Vorbehalten.

Auf legislativer Ebene ziehen sich die Reformen fĂŒr Freizeit-Cannabis seit Jahren hin (merryjane.com). Nachdem der Oberste Gerichtshof 2018 das Cannabisverbot fĂŒr verfassungswidrig erklĂ€rt hatte, erhielt der Kongress eigentlich den Auftrag, innerhalb von 90 Tagen ein Gesetz zur Regulierung zu erlassen​ (en.wikipedia.org). Doch das Parlament verzögerte sich mehrfach und beantragte FristverlĂ€ngerungen. Erst im MĂ€rz 2021 gelang ein Durchbruch: Die Abgeordnetenkammer verabschiedete einen Gesetzentwurf zur Cannabis-Regulierung, der den Besitz bis 28 g erlauben, Eigenanbau unter Lizenz gestatten und einen lizenzierten Markt schaffen sollte​ (liderempresarial.com). Dieser Entwurf sah vor, dass der Staat Lizenzen fĂŒr Anbau, Vertrieb und Export vergeben kann und erhöhte die erlaubte Besitzmenge von zuvor 5 g auf 28 g​ (es-us.noticias.yahoo.com). Doch nach der Verabschiedung im Unterhaus wurde das Gesetz im April 2021 vom Senat zurĂŒckgestellt und ĂŒberarbeitet – seitdem steckt es fest​ (liderempresarial.com). Bis heute (2025) ist kein konsensfĂ€higes Gesetz endgĂŒltig durch den Kongress gekommen​ (liderempresarial.com). Zwar hatte die Morena-Partei zeitweise eine Mehrheit, doch interne Uneinigkeiten und der Widerstand konservativer Politiker haben eine endgĂŒltige Legalisierung blockiert. Der Oberste Gerichtshof sah sich daher gezwungen, im Juni 2021 eigenstĂ€ndig tĂ€tig zu werden: In einem historischen Schritt hob das Gericht per Mehrheitsbeschluss die strafrechtlichen Bestimmungen gegen Eigenkonsum auf​ (en.wikipedia.org, en.wikipedia.org). Dieses Urteil bewirkte die erwĂ€hnte Entkriminalisierung (Besitz bis 28 g, Anbau mit Genehmigung), konnte jedoch die fehlende Gesetzgebung nicht ersetzen. Die Legislative hat es bislang versĂ€umt, die notwendigen Regeln fĂŒr Anbau, Handel und Jugendschutz im Freizeitbereich zu erlassen. Damit bleibt Mexiko beim Freizeit-Cannabis auf halbem Weg stehen: legal in der persönlichen SphĂ€re, illegal im kommerziellen Bereich.

LĂłpez Obrador kommentierte die Verzögerung beschwichtigend als „Formsache“ und zeigte sich ĂŒberzeugt, dass eine Regulierung „im Grunde nur noch Details“ brauche​ (jurist.org). TatsĂ€chlich ging seine Amtszeit (2018–2024) jedoch zu Ende, ohne dass das Cannabis-Gesetz finalisiert wurde. Sein Nachfolger bzw. die nĂ€chste Regierung wird sich dem Thema erneut widmen mĂŒssen. BefĂŒrworter einer Legalisierung – darunter auch Ex-PrĂ€sident Fox – kritisieren die UntĂ€tigkeit und warnen, Mexiko vergebe eine große ökonomische Chance (liderempresarial.com). Fox argumentiert, das Land entgehe „betrĂ€chtlichen Investitionen, der Forschung und Entwicklung neuer Cannabis-Medikamente, tausenden ArbeitsplĂ€tzen und wirtschaftlichem Wachstum“ durch die Verzögerungen​ (liderempresarial.com). Dieser wirtschaftliche Aspekt spielt in der öffentlichen Debatte eine zunehmend wichtige Rolle.

Eigenanbau und fehlende Infrastruktur fĂŒr den Freizeitgebrauch

Wie erwĂ€hnt, ist Eigenanbau von Cannabis in Mexiko prinzipiell erlaubt, allerdings nur unter Auflagen. Jede*r VolljĂ€hrige kann beim Gesundheitsministerium (COFEPRIS) eine Erlaubnis zum Anbau fĂŒr den Eigenbedarf beantragen​ (marijuanaindex.com). Mit einer solchen Genehmigung dĂŒrfen bis zu 6 Cannabispflanzen pro Person (bzw. max. 8 pro Haushalt) gezogen werden​ (liderempresarial.com). Dieser bĂŒrokratische Prozess geht letztlich auf die Urteile des Obersten Gerichtshofs zurĂŒck – viele Konsumenten mussten ihr Recht zunĂ€chst einklagen, da es kein fertiges Gesetz gab​ (cms.law). Inzwischen sind die Gerichtsentscheidungen jedoch landesweit bindend, und die Behörden mĂŒssen entsprechende AntrĂ€ge grundsĂ€tzlich bewilligen. Trotz dieser Möglichkeit des Heimanbaus gibt es im Jahr 2025 weiterhin keine legale Lieferkette fĂŒr Cannabis zum Freizeitgebrauch. Verkauf, Distribution oder kommerzieller Anbau bleiben ohne explizite gesetzliche Grundlage verboten​ (marijuanaindex.com). Folglich existieren keine lizenzierten Shops oder Clubs, in denen Freizeitkonsumenten Cannabis legal erwerben könnten – anders als etwa in Kanada oder Uruguay. Einige Aktivisten haben versucht, diese LĂŒcke durch „Cannabis-Toleranzzonen“ zu ĂŒberbrĂŒcken: In Mexico-Stadt und anderen Orten entstanden Protest-Camps (wie das bekannte PlantĂłn 420 vor dem SenatsgebĂ€ude), wo öffentlich Cannabis angebaut und konsumiert wurde, um Druck fĂŒr eine Regulierung zu machen​ (merryjane.com, merryjane.com). Zwar toleriert die Polizei solche Aktionen gelegentlich, doch eine offiziell geduldete Infrastruktur fĂŒr Konsumenten existiert nicht. Faktisch bedeutet dies, dass Freizeitnutzer ihre Versorgung selbst sicherstellen mĂŒssen – entweder durch Eigenanbau mit Erlaubnis, durch Cannabis Social Clubs im rechtlichen Graubereich oder weiterhin durch illegale Quellen. Bis ein Gesetz verabschiedet wird, das AnbauverbĂ€nde, lizensierte GeschĂ€fte oder staatliche Abgabestellen regelt, bleibt der Status quo lĂŒckenhaft: Cannabis ist erlaubt zu besitzen und zu konsumieren, aber es gibt keinen legalen Weg, es zu kaufen.

Wirtschaftliche Entwicklungen und Ausblick

Obwohl der Freizeitmarkt in der Schwebe ist, gibt es in Mexiko bereits wirtschaftliche AktivitĂ€ten rund um Cannabis. Durch die medizinische Legalisierung seit 2021 und die gerichtlichen BeschlĂŒsse haben sich Chancen fĂŒr Unternehmen ergeben. Internationale Cannabis-Konzerne beobachten den mexikanischen Markt aufmerksam: Bereits 2020/21 kĂŒndigten beispielsweise Canopy Growth (Kanada) und Medical Marijuana Inc. (USA) Interesse an, in Mexiko zu investieren​ (jurist.org). Sie erhoffen sich Zugang zu einem der bevölkerungsreichsten LĂ€nder der Welt, sobald klare Regeln geschaffen sind. Auch inlĂ€ndische Unternehmer positionieren sich – prominent etwa Ex-PrĂ€sident Vicente Fox, der im Vorstand eines Cannabisunternehmens tĂ€tig ist und eine Kette von Shops (Paradise) unterstĂŒtzt. Fox und andere Investoren drĂ€ngen auf eine Legalisierung, um das wirtschaftliche Potenzial zu nutzen, von dem sie sich erhebliche Gewinne versprechen (liderempresarial.com). SchĂ€tzungen zufolge könnte Mexiko mit einem regulierten Cannabismarkt Milliarden an Umsatz erzielen und Tausende ArbeitsplĂ€tze schaffen.

TatsĂ€chlich wurden bereits erste Lizenzen im Rahmen der bestehenden Gesetze vergeben. Im medizinischen Bereich erteilte COFEPRIS Genehmigungen fĂŒr den Import und Vertrieb von CBD-Produkten (wie Ölen, Kapseln und Kosmetika) in Apotheken und GeschĂ€ften. Mehrere nationale Firmen erhielten Anbau- und Herstellungsrechte fĂŒr medizinisches Cannabis. Ein bedeutender Meilenstein war die oben erwĂ€hnte Zulassung fĂŒr Xebra Brands: Das Unternehmen darf nun Cannabis mit niedrigem THC-Gehalt anbauen, verarbeiten und auch exportieren​ (liderempresarial.com). Diese Lizenz umfasst sogar den industriellen Hanf-Sektor – Produkte mit unter 1 % THC, etwa zur Gewinnung von Fasern, Öl oder CBD, können nun legal in Mexiko produziert werden. Damit hat Mexiko den Einstieg in den Industriehanf vollzogen, was z.B. Textil- und Lebensmittelunternehmen neue Möglichkeiten bietet. Parallel dazu fördert man lokale Gemeinden: In Oaxaca, wie erwĂ€hnt, wurden indigene Kollektive mit Anbaulizenzen ausgestattet, um sie an der Wertschöpfung im Cannabisbereich teilhaben zu lassen​ (merryjane.com. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass Teile der Cannabis-Wertschöpfungskette bereits entstehen – allerdings vorerst beschrĂ€nkt auf den medizinischen und industriellen Sektor.

FĂŒr den Freizeitgebrauch bleibt die wirtschaftliche Entwicklung indes ausgebremst. Solange der Kongress kein Gesetz verabschiedet, können weder mexikanische noch auslĂ€ndische Firmen einen legalen Freizeitmarkt aufbauen. Viele Unternehmen bereiten sich zwar vor (Marktforschungen, Pilotprojekte fĂŒr den Tag X), doch die Unsicherheit der Regulierung schreckt grĂ¶ĂŸere Investitionen ab. Experten hoffen, dass die Regierung letztlich einem regulierten Markt zustimmt, um sowohl die öffentliche Sicherheit zu erhöhen (Entzug des GeschĂ€fts der Drogenkartelle) als auch Steuereinnahmen zu generieren und QualitĂ€tsstandards durchzusetzen​ (paradise-seeds.com). Mexiko wĂŒrde nach Kanada und Uruguay zum dritten Land weltweit mit einer landesweiten Legalisierung von Cannabis fĂŒr Erwachsene – ein Schritt, der aufgrund der GrĂ¶ĂŸe des Landes weltweit Beachtung fĂ€nde.

Ausblick: Im Jahr 2025 steht Mexiko an einem Scheideweg der Drogenpolitik. Einerseits sind die rechtlichen Grundlagen fĂŒr medizinisches Cannabis geschaffen und werden weiter ausgestaltet. Andererseits bleibt die Freizeit-Legalisierung unvollendet: Der Oberste Gerichtshof hat Fakten geschaffen, aber das Parlament muss noch folgen. Die politische FĂŒhrung unter LĂłpez Obrador zeigte wenig Interesse, den Prozess zu beschleunigen, sodass die Entscheidung nun voraussichtlich in den HĂ€nden der nĂ€chsten Regierung liegt. Beobachter erwarten, dass der Druck – sowohl von Seiten der Bevölkerung, der Rechtsprechung als auch der Industrie – weiter zunimmt, eine klare Gesetzeslage zu schaffen​ (merryjane.com). Solange jedoch keine Einigung im Kongress erfolgt, wird Mexiko mit einem Zwischenstatus leben: Cannabis ist teillegal – erlaubt zum Eigengebrauch und fĂŒr medizinische Zwecke, aber ohne den Rahmen einer vollstĂ€ndigen Legalisierung. Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, ob das Land diesen letzten Schritt noch wagt und damit ein neues Kapitel in der Cannabis-Gesetzgebung aufschlĂ€gt.

Quellen: Die Informationen in diesem Artikel basieren auf dem aktuellen Rechtsrahmen sowie Berichten aus den Jahren 2021–2025, darunter offizielle Mitteilungen und Medienberichte. Wichtige HintergrĂŒnde liefert die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs von 2018 und 2021​ (en.wikipedia.org, en.wikipedia.org), die Berichterstattung zur Verabschiedung (und Verzögerung) des Cannabis-Gesetzes 2021​ (liderempresarial.com), ErlĂ€uterungen zur neuen Medizin-Cannabis-Verordnung​ (jurist.org), sowie Aussagen von PrĂ€sident LĂłpez Obrador und Beteiligten der Debatte​ (revistacronicas.com, liderempresarial.com).

FAQ (2025)

Wo kann man in Mexiko Cannabis kaufen?

In Mexiko gibt es keine legalen Verkaufsstellen fĂŒr Freizeit-Cannabis. Der Eigenkonsum und Besitz kleiner Mengen sind entkriminalisiert, aber ein regulierter Markt fehlt.

Medizinisches Cannabis ist legal, jedoch nur mit Rezept in zugelassenen Apotheken erhĂ€ltlich. Der kommerzielle Verkauf bleibt verboten, Freizeitkonsum erfolgt ĂŒber informelle Quellen.

Welche Auswirkungen hat die Legalisierung von Cannabis auf Mexiko?

In Mexiko wurde Cannabis fĂŒr Erwachsene noch nicht vollstĂ€ndig legalisiert, sodass erwartete Auswirkungen ausbleiben.

Medizinisches Cannabis ist seit 2021 reguliert und legal erhÀltlich. Der persönliche Konsum und Besitz kleiner Mengen sind entkriminalisiert.

Ein legaler Freizeitmarkt fehlt, da das Gesetzgebungsverfahren stockt und politischer Wille zur Umsetzung fehlt.

Wie ist der aktuelle Stand der Legalisierung von Cannabis in Mexiko?

Mexiko befindet sich in einer Grauzone: Eigenkonsum und Besitz kleiner Mengen Cannabis sind erlaubt, aber eine vollstÀndige Legalisierung mit reguliertem Verkauf fehlt.

PrÀsident Andrés Manuel López Obrador hat die Legalisierung nicht vorangetrieben, und das Parlament hat keine entsprechenden Gesetze verabschiedet.

Erwachsene dĂŒrfen konsumieren und geringe Mengen besitzen, doch kommerzieller Anbau und Verkauf bleiben illegal. Es gibt keine lizenzierten GeschĂ€fte oder frei erhĂ€ltliche Freizeit-Cannabisprodukte.

Welche Drogen sind in Mexiko entkriminalisiert?

Seit 2009 sind in Mexiko kleine Mengen verschiedener Drogen fĂŒr den Eigengebrauch entkriminalisiert.

Dazu zÀhlen

  • Cannabis (28 g)
  • Kokain (0,5 g)
  • Heroin (50 mg)
  • Opium
  • LSD (0,015 mg)
  • MDMA (40 mg)

Bis zu 28 g Cannabis, 0,5 g Kokain oder 50 mg Heroin bleiben straffrei. Auch geringe Mengen LSD (0,015 mg) oder MDMA (40 mg) sind erlaubt.

Wer die Höchstmengen ĂŒberschreitet, macht sich strafbar – grĂ¶ĂŸere Mengen gelten als illegal und können als Drogenhandel verfolgt werden.

Wie viel Cannabis darf man in Mexiko besitzen?

In Mexiko sind bis zu 28 g Cannabis fĂŒr den persönlichen Gebrauch erlaubt und entkriminalisiert.

Wer mehr besitzt, begeht eine Straftat. Bereits geringe Überschreitungen können als Drogenhandel gewertet werden.

FĂŒr hohe Mengen drohen strenge Strafen – im Extremfall bis zu 15 Jahre Haft. Daher sollte die Grenze von 28 g strikt eingehalten werden.

Darf man Cannabis in Mexiko öffentlich konsumieren?

Der Konsum von Cannabis ist in Mexiko nur im privaten Rahmen erlaubt.

Die Entkriminalisierung gilt nur fĂŒr den Besitz und Gebrauch im persönlichen Umfeld, z. B. zu Hause.

Öffentlicher Konsum auf Straßen, in Parks oder anderen öffentlichen Orten ist verboten. Wer dagegen verstĂ¶ĂŸt, muss mit Maßnahmen der Behörden rechnen.

Ist Eigenanbau von Cannabis in Mexiko erlaubt?

Ja, aber nur mit Genehmigung. Das Oberste Gericht hat den privaten Anbau fĂŒr den Eigenbedarf erlaubt, jedoch ist eine offizielle Erlaubnis der Gesundheitsbehörde (COFEPRIS) erforderlich. Ohne diese bleibt der Anbau illegal. Der Verkauf der Ernte ist nicht gestattet.

Warum gibt es trotz Entkriminalisierung keinen legalen Markt?

Das Parlament hat keine umfassende Legalisierung mit Marktregulierung beschlossen. Gesetzesinitiativen sind ins Stocken geraten, und es fehlt an politischer UnterstĂŒtzung. Ohne gesetzliche Rahmenbedingungen gibt es keine lizenzierten Produzenten oder Verkaufsstellen.

Welche medizinischen Cannabis-Produkte sind in Mexiko legal?

Medizinisches Cannabis ist seit 2021 reguliert. Patienten mit Rezept können in lizenzierten Apotheken Cannabis-Medikamente erhalten. Die meisten enthalten CBD mit wenig bis keinem THC. FreiverkÀufliche Cannabis-Arzneien gibt es nicht, und das Angebot ist noch begrenzt.

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Zuletzt aktualisiert: 31.03.2025, 12:00

*Dieser Artikel entspricht dem Stand zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung und spiegelt nicht notwendigerweise den aktuellen Stand des Rechts oder der relevanten Regulierung wider.

Bud Meister Yoda raucht einen Joint.

Bud Meister Yoda